Das burgenländische Zagersdorf in der Nähe von Eisenstadt ist möglicherweise das älteste Weindorf Österreichs. In einem Grabhügel der Hallstattzeit (etwa 700 v. Chr.) wurden Traubenkerne entdeckt, die der Kulturrebe "Vitis Vinifera" zuzuordnen sind. Dadurch konnte bewiesen werden, dass es nicht die Römer waren, wie von den meisten angenommen, die den Weinbau nach Österreich gebracht haben, sondern dass bereits die Kelten Trauben nicht nur zum Essen verwendeten.
Die Römer allerdings sorgten für eine rasche Verbreitung des Weinbaus in ihrer Provinz Noricum, zwischen Italien, Pannonien und Rätien.
Das 5. Jahrhundert war europaweit eine sehr unruhige Zeit. Das römische Reich war sehr geschwächt und die Römer mussten sich zurückziehen und viel Provinzen aufgeben, so auch Noricum, das später von den Franken, den Slawen und Awaren besiedelt wurde. Zur Zeit der Völkerwanderung wurde der Weinbau aber sehr zurückgedrängt.
Mittelalter - Frühe Neuzeit
Erst unter Karl d. Großen, dem mächtige abendländische Kaiser, der die Östliche Mark im heutigen Ostösterreich errichtete und in das Frankenreich eingliederte, zum Schutz gegen die Slawen, wurden wichtige Anleitungen und Bestimmungen für den Weinbau verabschiedet. Die Östliche Mark, die ein Grenzgebiet des Frankenreiches war, galt zuerst aus diesem Grund als eher unsicher.
Bayrische Klöster förderten später den Weinbau entlang der Donau. Sogar in Salzburg, Tirol und Kärnten soll es Weinbau gegeben haben. Schon damals war der Wein bereits zum Teil qualitätsorientiert. Anfang des 16. Jahrhunderts unter der Regentschaft des röm-deutschen Kaisers Maximilian I wurde in Österreich die erste offizielle Trockenbeerenauslese gelesen.
Das 18. Jahrhundert
Zwei Probleme machten dem Weinbau zu schaffen. Zum einem der 30-jährige Krieg, der große Unruhe in Deutschland mit sich brachte, zum andern das Aufkommen des Bieres, das zum deutschen Nationsgetränk werden sollte.
Unter der Regentschaft von Maria Theresia (1740 - 1780), der Erzherzogin von Österreich, wurde die Weinkultur wieder aufgebaut.
Ihr Sohn, der röm-deutsche Kaiser Joseph II erlaubte die eigene Produktion auch im eigenen Haus zu verkaufen. Das ist die Geburtsstunde des weltberühmten "Heurigen" oder auch "Buschenschank".
Das 19. Jahrhundert
Aus Amerika wurden Pilzkrankheiten (Oidium, Peronospora) eingeschleppt, später kam noch die Reblauskatastrophe hinzu, welche ganze Weinbaugebiete verwüstete. Erst spät fand man eine wirksame Methode zur Bekämpfung dieser Schädlinge.
Nach dem 2. Weltkrieg wurden durch Mechanisierung und Neustrukturierung die Verhältnisse geändert. Die Umstellung auf die Hochkultur ermöglichte den Einsatz modernster Geräte zur Bewirtschaftung der Flächen. Der Gesetzgeber hat durch viele Verordnungen und Gesetzte die Weinverbreitung und Bezeichnung geregelt.
Österreich genießt heute sicher noch nicht die Anerkennung und das Ansehen für seine Weine, wie etwa Frankreich, Italien, Spanien oder Kalifornien. Nicht, weil es an Qualität fehlen würde, es liegt vor allem an daran, dass die viel geringeren Produktionsmengen eine groß angelegte Exportpolitik erschweren. Dennoch hat sich seit der Qualitätsoffensive in den 80ern vieles verbessert und Österreich ist auf gutem Weg sich international zu behaupten.